Wassermann
„Das Leben eines Entwurzelten schien ihm viel weniger verächtlich als das Leben eines Menschen, der sich mit der Tyrannei des
Durchschnitts abfindet, weil das Aus-der-Reihe-Tanzen angeblich zu teuer zu stehen kommt.“ James Joyce
Der Gefahr seelischer Verhärtung im Leistungszwang, im Erfolgswillen und im Streben nach Macht, die im Zeichen Steinbock drohte und den Menschen unfrei
machen konnte, indem sie ihn in den Frondienst selbstauferlegter Pflichten und Lasten spannte, wird nun im Zeichen Wassermann wieder durch einen Gegenimpuls begegnet. Es ist, als ob sich der Mensch nun auf das
eigentlich Menschliche, das Humane besänne, in sich und außer sich, im Bemühen um die Ablösung von allen einschränkenden Bindungen, die von der Tradition, der Familie oder der Gesellschaft, von Konventionen, von dem
großen »Man« ihm auferlegt werden. Er will sich von ihnen nicht aufoktroyieren lassen, wie er sich zu verhalten habe, was »man« von ihm fordert und erwartet, was »man« darf oder nicht darf.
Aus: Fritz Riemann, Lebenshilfe
Astrologie, Stuttgart 171999 [weiter]
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